Die 1914 gegründete Schule befindet sich im Bezirk Bregenz im Bundesland Vorarlberg.
1. Geschichte
Da in der bereits bestehenden Knaben-Volks-und Bürgerschule in der Kaiserstraße Platzmangel herrschte, wurden Bauplätze gesucht, um das neue Schulgebäude zu errichten. Aufgrund des Platzmangels in der Innenstadt gestaltete sich dies schwierig. Im Jahre 1909 brannte der Dachstuhl der 1847 erbauten Seekaserne (Landwehr-bzw. Landesschützenkaserne) ab.
1913 wurde in Tirol, Vorarlberg und Liechtenstein unter Bürgermeister Ferdinand Kinz ein Architekturwettbewerb für den Neubau der Schule ausgeschrieben. Den 1. Preis aus 61 Entwürfen erhielt das Projekt des Bregenzer Architekten Willibald Braun, das den Namen "Haupttreppe" trug. Im Sommer 1913 wurde die alte Seekaserne abgebrochen, die sich zwischen Reichs- und Belruptstraße (heute HTL und Mittelschule Bregenz-Stadt) befand. Dadurch wurde das Gelände für den Neubau der Knaben- Volks- und Bürgerschule frei (Schulchronik).
Baubeginn war bereits im Juli 1913 und der Rohbau konnte in 75 Arbeitstagen fertiggestellt werden. Am 30.12.1914 nahm Katechet Emil Lang die stille Einweihung des Schulgebäudes vor. Trotz des Kriegsausbruchs konnte der Schulbetrieb am 4.1.1915 aufgenommen werden (Rupp).
2. Namensänderungen
Mit Beginn des Schuljahres 1927/28 wurde die Knaben-Volks- und Bürgerschule zu einer Knabenvolks-und Hauptschule umgestaltet.
1963 gab es eine erneute Namensänderung. Als Direktur Arthur Endres nach langjähriger verdienstvoller Leitung der Schule in den Ruhestand trat, wurde die Allgemeine Volks- und Knabenschule geteilt (Schulchronik). Beide Schulen verblieben vorerst im selben Gebäude.
Im Schuljahr 1992/93 wurden die Kreativklassen eingeführt.
Im Schuljahr 2008/09 nehmen die Kinder der 5. Schulstufe am Schulversuch "Neue Mittelschule" teil.
Die heutige Schule an der Belruptstraße nennt sich seit dem Schuljahr 2010/11 "Vorarlberger Mittelschule Bregenz-Stadt" (Schulchronik).
3. 100-Jahr-Feier
Anlässlich der 100-Jahr-Feier gestaltete der Lehrkörper unter der Leitung von Herrn Direktor Heinz Ewald im Jahre 2014 mehrere Veranstaltungen.
4. Gebäude
Der Innenausbau der Schule entsprach den modernsten Anforderungen der damaligen Zeit. So wurden zum Beispiel in jedem Stockwerk "Trink-Springbrunnen und Klosett mit Wasserspülung" installiert. Die Beleuchtung der verschiedenen Räume erfolgte durch elektrische Lampen, die Lehrzimmer sowie der Zeichen- und Musiksaal hatten bereits indirekte Beleuchtung, um ein angenehmes Arbeitsklima zu schaffen. Beheizt wurde die Schule durch eine Warmwasserheizungsanlage, an die ein "Brausebad" angeschlossen war. Dadurch wurde es den Schülern ermöglicht, wenigstens einmal wöchentlich ein Bad nehmen zu können (Der Neubau der Knaben- Volks- und Bürgerschule in Bregenz).
Das Fries an der Außenfassade zeigt einen Märchen- und Sagenbilderzyklus des Malers und Grafikers Bartle Kleber. Weiters befindet sich über dem Hauptportal ein Erker mit reichen Holzschnitzereien, das darunterliegende Podest wird durch ein Kunstschmiedegitter nach außen abgeschlossen.
1993 gab es größere Umbauarbeiten. So wurde die Fassade renoviert, das Dach erneuert, der Vorplatz saniert, und die Isolation des Dachbodens genehmigt. Am 6.11.1993 wurder der neue Musiksaal feierlich übergeben. Die Kosten beliefen sich auf 7 Millionen Schilling.
5. Literatur
Schulchronik der Mittelschule Bregenz-Stadt
1915. Der Neubau der Knaben-Volks- und Bürgerschule in Bregenz.
2014. Eine Schule und der Erste Weltkrieg. Willi Rupp